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Wir müssen lernen über den Tod zu sprechen

Aktualisiert: 26. Sept. 2023

Noch vor wenigen Jahren war es üblich, dass ein verstorbenes Familienmitglied zuhause für einige Tage aufgebahrt wurde und daheim verabschiedet wurde. So war es ein natürlicher Prozess für alle Beteiligten und man konnte auch mit den Kindern über das heute so heikle Thema sprechen. Heute haben wir kaum mehr Kontakt zu Menschen, die kurz vor dem Tod stehen, entweder sind sie im Alters- oder Pflegeheim, im Spital oder in einer anderen Institution und nur noch selten stirbt jemand zu Hause. Das hat Auswirkungen auf die Art und Weise wie wir damit umgehen. Nähert sich der Übergang vom Leben in den Tod, informieren uns fremde Menschen, dass man sich jetzt noch Zeit nehmen könnte, um Abschied zu nehmen…


Was geschieht eigentlich beim Übergang?

Für den Körper bedeutet Sterben häufig Stress. Das zeigt sich häufig in überhöhter Temperatur und der ganze Körper ist schweissbedeckt, bis sich die Seele vom Körper löst. Medizinisch spricht man vom klinischen Tod, wenn das Gehirn des Patienten keine Reaktion mehr zeigt. Ein Arzt stellt also den Hirntod fest. Es gibt aber auch noch eine juristische Sicht, denn juristisch ist ein Mensch dann Tod, wenn sein Herz aufgehört hat zu schlagen. Das führt zu generellen ethischen oder gar religiösen Fragen über die Seele, den Geist oder das ICH, denn bis heute rätselt man noch, wann die Seele oder der Geist den Körper verlässt.


Die moralische Verpflichtung eines Bestatters

Als Bestattungsunternehmen kommt man mit vielen unterschiedlichen Religionen, Kulturkreisen und Ritualen in Kontakt, die der verstorbenen Person und den Angehörigen wichtig sind. Unabhängig von jeder religiösen Einstellung geht es vor allem darum, dass die Hinterbliebenen bewusst Abschied nehmen können und begreifen, dass jemand verstorben ist. Erfahrene Bestatter helfen der Trauerfamilie durch diesen Prozess, räumen genügend Zeit ein und bieten Angehörigen eine Gelegenheit, bei der Aufbahrung mitzuhelfen, sofern diese das möchten. So können Angehörige bewusst entscheiden, welche Art des Abschiednehmens für sie passend ist und ob sie aktiv am Geschehen teilnehmen möchten oder nicht. Der Bestatter übernimmt eine wichtige Rolle als Helfer in dieser schweren Stunde und bietet den Trauernden verschiedene Möglichkeiten an.



Woran erkennt man einen guten Bestatter?

Bestatter sind in erster Linie Dienstleister mit einem guten Gespür für Menschen und deren Bedürfnisse. Sie müssen trotz vielseitiger Aufgaben, einem umfangreichen Wissen, ein gepflegtes Äusseres und gute Umgangsformen mit sich bringen. Am wichtigsten jedoch ist ein hohes Mass an Empathie und Mitgefühl für die Menschen vor Ort. Es gehört mit zur Aufgabe eines Bestatters, die Anwesenden über den bevorstehenden Ablauf zu informieren oder gar Aufklärungsarbeit zu leisten. So ist zum Beispiel eine verstorbene Person ebenso hygienisch wie zu Lebzeiten und ein letzter Kuss oder eine Berührung absolut ungefährlich, sofern keine infektiöse oder ansteckende Krankheit vorliegt. Ein erfahrener Bestatter spürt, wieviel Zeit die Angehörigen brauchen, er ist der Experte vor Ort und behält den Überblick.


Er übernimmt die Funktion eines Coaches, welcher der Trauerfamilie hilft, die nächsten Entscheidungen zu treffen und vertritt die Familie gegenüber Beamten, Friedhofsgärtnern, Glaubensvertretern etc. Jede Familie hat andere Bedürfnisse und Anforderungen, der Bestatter bietet Lösungen und Hilfeleistungen an in der schweren Stunde des Abschieds.



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