Bestattungsunternehmen zwischen Mitgefühl und Missverständnissen
- Esther Zürcher
- vor 2 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Wir haben es nicht leicht – und wir sagen das ganz offen.
Als Bestattungsunternehmen stehen wir oft im Spannungsfeld zwischen Erwartungen, Emotionen und wirtschaftlicher Realität. Von uns wird höchste Professionalität verlangt – zu Recht. Gleichzeitig erwartet man aber auch eine einfühlsame, ruhige und mitfühlende Begleitung, oft unter grossem Zeitdruck und in sehr sensiblen Momenten.
Wir tun all das gerne. Denn wir wissen, wie wichtig es ist, dass jemand da ist, wenn Worte fehlen. Dass jemand hilft, wenn der Kopf voll ist. Und dass jemand weiss, was zu tun ist – ganz egal, wie schwierig die Situation auch sein mag.
Warum ein Bestattungsunternehmen mehr leistet, als viele denken
Wir erhalten immer wieder Rückmeldungen, die uns nachdenklich stimmen – manchmal auch verletzen:„Ihr seid doch alle Gauner.“ - „Es ist eine Frechheit, mit dem Tod Geld zu verdienen.“ - „Hört auf, die Leute zu belästigen.“
Solche Aussagen treffen uns. Nicht, weil wir nicht mit Kritik umgehen könnten, sondern weil sie oft auf falschen Annahmen beruhen. Die Wahrheit ist: Bestattungen sind in der Schweiz klar geregelt. Die Kosten unterscheiden sich von Kanton zu Kanton – im Kanton Aargau zum Beispiel tragen die Hinterbliebenen die Bestattungskosten. In anderen Kantonen übernimmt teilweise der Kanton die gesamten Kosten oder gewisse Anteile. Doch eines ist klar: Die Leistungen eines Bestattungsunternehmens werden in jedem Fall vergütet. Denn es handelt sich um eine Dienstleistung – so wie bei einem Arzt, einer Pflegekraft oder einem Handwerker auch.
Was viele nicht wissen – und warum wir unsere Arbeit trotzdem mit Herzblut machen

Wir verkaufen keine Trauer. Wir ermöglichen Abschied.
Unsere Aufgabe ist es nicht, mit Emotionen zu spielen – sondern Raum zu schaffen für das, was wichtig ist: Würde, Zeit und Struktur in einem Ausnahmezustand. Wir organisieren, begleiten, beraten. Wir kümmern uns um die Details, damit Sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können. Und das tun wir mit ganzem Herzen seit vielen Jahren – auch wenn es uns manchmal viel abverlangt.
Warum wir trotzdem weitermachen.
· Weil wir an den Wert unserer Arbeit glauben.
· Weil wir jeden Tag spüren, wie dankbar Angehörige sind, wenn alles gut und würdevoll abläuft.
· Weil wir sehen, dass unsere fachlich fundierten Blogartikel Verständnis schaffen – und manchmal sogar Berührungsängste abbauen.
· Weil wir wissen, dass wir gebraucht werden – auch wenn das nicht immer gesagt wird.
Noch ein Gedanke zum Schluss:
Wir veröffentlichen unsere Beiträge nicht, um zu diskutieren – sondern um zu informieren, zu erklären und anzuregen. Deshalb haben wir die Kommentarfunktion auf unserem Blog deaktiviert und reagieren auch auf Facebook bewusst nicht auf einzelne Rückmeldungen. Nicht aus Gleichgültigkeit, sondern aus Respekt. Denn wir wissen: Der Tod ist ein sehr persönliches Thema. Jede Erfahrung, jede Meinung dazu ist individuell. In einer Welt, in der scheinbar alles öffentlich kommentiert und geteilt wird, möchten wir einen stillen Raum schaffen – einen Ort, an dem man nachdenken darf, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Wir nehmen keine wertende Haltung ein. Wir begleiten – mit Herz, Fachwissen und dem Bewusstsein, dass es nicht auf jede Frage eine einfache Antwort gibt.
Ein Dank zum Schluss.
Danke an alle, die uns ihr Vertrauen schenken. Danke an jene, die offen auf uns zugehen, Fragen stellen und nicht vorschnell urteilen. Und danke an alle, die wissen, dass wir nicht nur „eine Firma“ sind, sondern Menschen, die helfen wollen – Tag für Tag, mit Fachwissen, Mitgefühl und dem Willen, einen Unterschied zu machen.
Herzlich, Ihr Team vom Bestattungsinstitut Harfe
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